Erste Hilfe

Grundsatz

Hole so rasch wie möglich einen Erwachsenen, falls das nicht möglich ist hole über einen Notruf weitere Hilfe! Es macht nichts wenn Du Dich verwählst, Feuerwehr, Polizei und Rettung stehen miteinander in Verbindung und verständigen sich nötigenfalls gegenseitig.

Notrufe:

rotkreuz

Euro-Notruf 112
Feuerwehr 122
Polizei 133
Rettung 144
Vergiftungszentrale 01 / 406 43 43

Informationen die ein Notruf enthalten muss:

  • Wo ist etwas geschehen?
  • Was ist geschehen?
  • Wie viele Personen sind betroffen?
  • Welche Art der Erkrankung/Verletzung liegt vor?
  • Warten auf Rückfragen!
(Die 5 W-Fragen) 

Was sollte in Deinem 1.Hilfe-Paket sein?

  • Zettel mit Inhalt und Notrufen
  • Schere
  • Pinzette
  • Pflaster
  • Mullbinden
  • Wundauflagen
  • Schnellverbände
  • Desinfektionsmittel
  • Dreiecktuch
  • Elastische Binde
  • Einweghandschuhe
  • Brandpflaster
  • Blasenpflaster

Eine Auswahl an Verletzungen die beim Lageralltag häufig vorkommen können

Wunden

Wunden sind Verletzungen der Haut und der darunter liegenden Gewebe durch mechanische Gewalt, Hitze, Kälte oder chemische Stoffe. Um den Körper vor Erregern und einer Wundinfektion zu schützen solltest Du diese Wunde versorgen.

Beachte dabei:

  • Die Wunde nicht berühren
  • keine Reinigung  oder Desinfektion vornehmen
  • keine Salben, Puder oder Hausmittel verwenden
  • Ausnahmen: Verbrennungen, Verätzungen, Insektenstiche
  • ruhigstellen des verletzten Körperteils
  • Arzt, Ärztin oder Krankenhaus aufsuchen, wenn:
    • die verletzte Person nicht aktiv gegen Tetanus geimpft ist
    • die Wunde ca. 2-3 cm lang und ca 1/2 cm tief ist
    • Fremdkörper in der Wunde stecken (drinnen lassen!)

Wundverbände oder Pflaster dienen zum Bedecken kleiner, nicht stark blutender Wunden.
Wichtig: Die Pflasterstreifen niemals direkt auf die Wunde kleben!

Mit diesem Trick und der Schere die immer in deinem Verbanspackerl ist kannst Du fast jede Stelle effektiv verbinden:

Sonnenstich

So erkennst du einen Sonnenstich:

  • hochroter, heißer Kopf
  • kühle Körpertemperatur
  • Unruhe
  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit / Erbrechen
  • Schwindelgefühl
  • Nackensteifheit
  • Bewusstseinsschwund

Maßnahmen sind:

  • Vitalfunktionen überprüfen
  • Patienten an einen kühlen, schattigen Ort bringen
  • Oberkörper leicht hoch lagern
  • Kopf mit nassen Tüchern kühlen
  • bei Bedarf: Notruf

Verbrennungen

Am Lager werdet ihr in euren Patrullen täglich 2-3 mal ein Feuer machen. Da kann es schnell mal sehr heiß zu gehen!

Gefahrenstellen sind:

  • Ölstichflammen wenn an Feuerstellen gekocht wird bei der die Flammen zu hoch sind
  • Eisen schaut kalt genauso aus wie heiß! Gerade Kochlöffel die aus dem Topf ragen der auf der Feuerstelle steht können schnell heiß werden!
  • Das Abseihen von heißem Nudelwasser aus einem schwerem Topf

ALLE Verbrennungen zur Schockbekämpfung, Dämpfung der Hitze und Schmerzlinderung möglichst rasch unter reines, fließendes kaltes Wasser halten (ca . 15 Min).
Bei stärkeren Verbrennungen (mehr als handtellergroße Blasen) eine Ärztin einen Arzt aufsuchen. Brandblasen nicht aufstechen!

Verdauungsstörungen

Ein Teil Deiner persönlichen Hygiene am Lager ist der tägliche Gang aufs WC. Sowohl Durchfall als auch Verstopfung sind Verdauungsstörungen, die Bauchschmerzen verursachen können. Starker Durchfall führt außerdem zu hohem Wasserverlust, wodurch du ernstlich erkranken kannst. Ein häufiger Grund für Durchfall auf Lagern ist Geschirr das nicht sauber abgewaschen worden ist; ein guter Grund für Gründlichkeit beim Abwaschen, oder?
Bei Durchfall solltest Du:

  • überprüfen, was Du gegessen hast. Besonders wenn ein Großteil Deiner Patrulle erkrankt, stimmt etwas nicht!
  • gnügend Flüssigkeit zu Dir nehmen
  • dich körperlich nicht anstrengen
  • bei Fieber die Ärztinin den Arzt rufen (Medikamente nur nach Rücksprache mit ihr/ihm einnehmen!)

Bei Verstopfung solltest Du:

  • den Speiseplan umstellen und leicht abführende Nahrung z.B. Müsli, Kleie, Leinsamen, Apfelkompott zu Dir nehmen
  • mehr Bewegung treiben
  • abführende Medikamente nur nach Rücksprache mit der Ärztin / dem Arzt einnehmen

Zeckenbiss

Zeckenbisse können gefährlich sein, weil durch sie sowohl eine Hirnhautentzündung als auch andere Erkrankungen übertragen werden. Du solltest auf Jeden Fall gegen die Hirnhautentzündung (FSME) geimpft sein.

Wirst Du jedoch trotzdem von einer Zecke gebissen solltest du:

  • Mit einer Zeckenzange oder einer Pinzette die Zecke am Kopf packen und gerade herausziehen. NICHT versuchen die Zecke durch drehen oder mit Kleber oder Ölen  zu entfernen!
  • Falls Du ungeimpft bist dringend den Arzt aufsuchen!
  • Die Biss-stelle weiter beobachten und falls es in den nächsten Tagen zu einer Hautrötung oder zu einem Juckreiz kommt, solltest Du ebenfalls den Arzt aufsuchen
Frag sicherheitshalber Deine Eltern ob Du geimpft bist!